Monatsspruch für August 2023

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Monatsspruch für August 2023

DU BIST MEIN HELFER, UND UNTER DEM SCHATTEN DEINER FLÜGEL FROHLOCKE ICH. (Ps. 63,8)

Wir befinden uns am Hofe des Königs David – ungefähr tausend Jahre vor Christi Geburt. Abschalom, der Sohn des Königs, tötet aus Rache seinen Halbbruder Amnon und flieht vom Hofe seines Vaters aus Angst vor harter Strafe.

Erst fünf Jahre später traut er sich, wieder vor seinen Vater zu treten – aber nicht, wie man vielleicht glauben möchte, geläutert und demütig, sondern mit der festen Absicht, den Jerusalemer Thron und die Herrschaft über Israel zu ergreifen. Sein Vater König David ist in seinen Augen nur ein schwacher König – aber nicht der starke Herrscher, den Israel braucht.

Gemeinsam mit seinem Berater gewinnt Abschalom Anhänger und Unterstützer unter den Fußsoldaten und Ältesten des Hofes und schafft es, auf der anderen Seite des Jordans ein kleines Heer zu mobilisieren und seinen Vater zur Flucht aus Jerusalem in die Wüste Juda zu zwingen.

Der große König David – auf der Flucht vor seinem herrschsüchtigen, gewalttätigen, rücksichtslosen und hinterhältigen Sohn in der Wüste Juda, dieser Halbwüste in Israel zwischen Judäischem Bergland mit Jerusalem und dem Toten Meer bis hin zum nordöstlichen Negev. Und genau in dieser Situation der Flucht mitten in der Wüste wendet sich König David mit einem Psalm an Gott. Es ist aber keiner dieser Psalmen voller Klage, Wut, Trauer, Unverständnis und Gottesferne – ganz im Gegenteil. Im dürren und lechzenden Land ohne Wasser, wie es in dem Psalm heißt, wendet sich König David voller Sehnsucht und mit Lob an Gott.

Wenn er im Bett liegt, wenn er erwacht und schon früh am Morgen sehnt er sich nach Gott und sehnt sich danach – fern von Heiligtümern und Tempeln – Gottes Macht und Herrlichkeit zu sehen. Denn König David weiß: Gottes Güte ist besser als Leben und deshalb will er ihn sein Leben lang mit fröhlichem Mund loben – das ist die Freude und Wonne seines Herzens.

Mitten in karger Wüstenlandschaft, fern von der Heimat Jerusalem und auf der Flucht vor dem herrschsüchtigen Sohn solche Worte? Solche Gedanken? Führt man sich die Situation Davids vor Augen und liest diesen Psalm mit all dem Lob, all der Ehrfurcht und all der Sehnsucht, dann mag das auf den ersten Blick sehr widersprüchlich scheinen – wer würde denn in solcher Not, solcher Gefahr Worte des Lobens und des Preisens verlauten lassen? König David tut das und er tut das voller Überzeugung, dass Gott sein Gott ist, dass er unter Gottes Flügeln Schatten und Zuflucht findet, dass Gott sein Helfer ist und dass Gottes Rechte ihn erhält.

Vielleicht kann eben diese Zuversicht, diese Gewissheit und diese Sehnsucht ja Beispiel für uns sein, wenn wir uns selbst einmal wieder in Not, in herausfordernder Situation oder in Gefahr befinden. So oft passiert es, dass man in eben solchen Situationen nur noch das Problem, die Not, die Herausforderung im Blick hat. So oft passiert es, dass uns die scheinbare Ausweglosigkeit einer Situation und die eigene scheinbare Machtlosigkeit überwältigen. So oft passiert es, dass wir in solcher Unruhe und Ungewissheit vergessen, dass Gott an unserer Seite ist und dass wir allen Grund haben, diesen barmherzigen Schöpfer zu loben.

Und vielleicht kann dieser Psalm König Davids aus der Wüste Juda uns ja dazu anregen, inmitten schwieriger Situationen innezuhalten, ein Stück zurückzutreten, Alltägliches alltäglich sein zu lassen, Gott zu loben und zu preisen, Gottes Güte und Herrlichkeit zu erkennen und zu erfahren, den Schutz und den Schatten von Gottes Flügeln zu spüren und uns unter seinen Flügeln auszuruhen, um aus diesem Moment des Innehaltens und des Lobens gestärkt und voller Zuversicht hinauszugehen. Denn das kann unsere Gewissheit sein: selbst in endlosen, trockenen Wüsten des Alltags, bei sengender Hitze und wenn die Sonne im Zenit steht, dann dürfen wir im Schatten von Gottes breiten, schützenden Flügeln zur Ruhe kommen, Kräfte sammeln, aufatmen und frohlocken – denn Gott ist unser Helfer, immer und überall.

Markus Sachse

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