Monatsspruch für Februar 2024

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# Neuigkeiten aus der Gemeinde

Monatsspruch für Februar 2024

Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit. 2. Timotheus 3,16 (L)

Zurechtweisung, Besserung, Erziehung – es klingt sehr nach (alter) Schule, belehrend eben, was der Apostel Paulus seinem Kollegen Timotheus schreibt. Timotheus hat eine der frühen christlichen Gemeinden gegründet, und wie die meisten frühchristlichen Gemeinden sieht sie sich inneren und äußeren Herausforderungen ausgesetzt. In der Sorge, diese junge Gemeinde könnte Opfer von Irrlehrern werden, schreibt Paulus diesen Brief, diese Mahnrede, um die Gemeinde fest im Glauben an die Auferstehung und an die Heilige Schrift und gut gewappnet im Umgang mit Irrlehrern zu wissen.

Die Bibel, die Heilige Schrift, das Buch der Bücher, Gottes Wort. Wer sich mit dem Christentum auseinandersetzt, wer selber Christ ist oder wer einmal in einem Gottesdienst war, wird schnell bemerken: mit diesem Jahrtausende alten Buch hat es etwas auf sich, dieses Buch ist besonders. Es ist kein Märchenbuch, keine Sammlung von aufbauenden Sprüchen oder eine Menge von steilen Thesen, schon gar nicht ein Lehrbuch, das erziehen will.

Der Reformator Martin Luther veränderte den Blick auf die Heilige Schrift schlagartig.  Der Wittenberger Theologieprofessor reformierte das Verständnis der Schrift radikal. Für ihn war klar: allein die Heilige Schrift ist der Horizont und die Grundlage jeder Theologie, jedes Glaubens, jedes Nachdenkens über Gott. Nicht die eine spannende Predigt vom Sonntag, nicht der christliche Bestseller – allein die Heilige Schrift. Sola scriptura.

Die Heilige Schrift, dieses wunderbare Buch voller Geschichten von Menschen, die Gott in ihrem Leben erlebt haben, dieser Raum, in dem Gottes Wort erfahrbar und Gottes Wesen, Gottes Geist offenbar werden kann – Gottes Wort: in, mit, zwischen, unter den menschlichen Worten der Bibel. Damals wie heute, eigentlich seit es die Heilige Schrift überhaupt gibt, gibt es Menschen, die diese Schrift auslegen und versuchen, ihren Kern zu ergründen. Aus diesen Auslegungen erwachsen Lehrmeinungen, Traditionen, Dogmen. Mitunter erlangt dabei das menschliche Wort, die Auslegung, mehr Gewicht als das biblische Wort.

Nicht so bei Luther. Luther, der sich immer ganz entschlossen gegen weltliche Autoritäten stellte, warb für einen neuen Umgang mit der Schrift: Als Christinnen und Christen können und dürfen wir uns nicht allein auf die Auslegungen und die Lehrmeinungen früherer Generationen verlassen. Für ihn galt, dass wir immer wieder über der Schrift sitzen und sie studieren, lesen sollen. Und was auf den ersten Blick nach ganz schön viel Arbeit klingt, ist doch Mündigkeit im besten protestantischen Sinne. Wir, als gläubige Christinnen und Christen dürfen uns unsere eigenen Gedanken machen, wir dürfen dem Geist und dem Kern der Schrift selber auf die Spur gehen und als Gläubige brauchen wir dafür keine andere, weltliche Autorität.

Aber wie oft nutzen wir diese Mündigkeit? Wie oft schlagen wir die Bibel auf und lesen einmal los? Wie oft nehmen wir uns Zeit, um die Worte der Bibel in unseren Herzen zu bewegen?

Eben dazu möchte ich ermutigen. Die Bibel ist das wohl sonderbarste, bedeutsamste und spannendste Buch der Menschheitsgeschichte. Ein Buch zwischen einfühlsamer, gefühlvoller Dichtung der Psalmen, mystischer Texte der Genesis, Geschichtsschreibung der Chroniken, verheißungsvoller Worte der Evangelien und praktischen Fragen des Glaubens der Paulusbriefe. Und ob in Krankheit oder Trauer, ob in Leid oder Not – in der Bibel und ihren Geschichten können wir erfahren, dass Gott mit uns ist und immer schon mit den Menschen war. Probieren Sie es aus. Schlagen Sie die Bibel auf und lassen Sie Gottes Wort klingen, spüren Sie ihm nach, nehmen Sie es mit in Ihren Alltag und lassen Sie sich überraschen.

Markus Sachse

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