02/07/2024 0 Kommentare
„Wer da nicht zu seufzen weiß ...“
„Wer da nicht zu seufzen weiß ...“
# Neuigkeiten aus der Gemeinde

„Wer da nicht zu seufzen weiß ...“
Brahms und die Liebe
Johannes Brahms, dessen lebenslange Verehrung für Clara Schumann bekannt ist, komponierte Liebesfreud und Liebesleid voller Poesie – und bisweilen mit leichter Ironie. In den Sieben Liedern op. 62 – nach Texten aus „Des Knaben Wunderhorn“ und von Paul Heyse – spielt er mit volksliedhaften Melodien (Rosmarin) ebenso wie mit Anklängen an die Renaissance (Vergangen ist mir ...), mit dem Wechsel von Frauen- und Männerstimmen (All meine Herzgedanken) und textausmalenden musikalischen Figuren zum schaurigen Gesang der Windsbraut (Es geht ein Wehen).
„Ein dunkeler Schacht ist die Liebe, ein gar zu gefährlicher Bronnen, da fiel ich hinein ...“ – die Liebesliederwalzer op. 52 sind vierhändige Klavierstücke, denen Brahms erst nachträglich solche und ähnliche Worte hinzugesetzt hat. Obwohl in Hamburg geboren, fühlte er sich zeitlebens mehr zu seiner österreichischen Wahlheimat und ihren volkstümlichen Bräuchen hingezogen. So wählte er einfache, umgangssprachliche Texte, Schnaderhüpfl, wie sie beim Schuhplattln von den Tänzern über die Ländlermelodien gelegt wurden. Der Klavierpart erinnert mit seinen russischen, polnischen und ungarischen Tanzmelodien immer daran, dass es sich um Walzer handelt, die gesungenen Partien dagegen lösen sich nicht selten von diesem Rhythmus. Die Texte erzählen von den verführerischen und unergründlichen Seiten der Liebe, von Seufzern und Sehnsucht, aber auch von Leimrutenarglist, mit der nicht nur Vögel gefangen werden, und von den Klatschmäulern, die den Liebenden das Leben schwer machen.
Der HochmeisterChor tritt in seinem Sommerkonzert zusammen mit Marina Kondraschewa und Sebastian Chica Villa auf, die seit ihren Bremer Studienjahren ein gefragtes Klavierduo bilden. Die beiden werden den romantischen Charakter des Konzerts durch eine Fantasie von Franz Schubert und sechs frühe Klavierstücke von Arnold Schönberg abrunden.
Christin Grohn-Menard
Sommerkonzert des Hochmeisterchores am 23.6.2018 um 20:00 Uhr im Hochmeistersaal
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