02/07/2024 0 Kommentare
Unser Anbau an die Hochmeisterkirche
Unser Anbau an die Hochmeisterkirche
# Neuigkeiten aus der Gemeinde

Unser Anbau an die Hochmeisterkirche
Von der Idee bis zum Bauantrag

Vor über zehn Jahren kam im damaligen GKR die erste Idee für einen Anbau an die Hochmeisterkirche auf. Das Kulturfestival „Rhapsody in Hochmeister“ wurde gerade ins Leben gerufen und während der Festival-Tage, aber auch bei unseren Gemeindefesten, Konzerten und Festgottesdiensten wurde immer deutlicher, dass die Toilettensituation in unserer Kirche mehr als unbefriedigend ist. Alle Überlegungen, innerhalb des Kirchengebäudes zusätzliche Toiletten zu schaffen, waren baulich nicht zu realisieren. Also blieb nur die Möglichkeit, den notwendigen Raum neben der Kirche entstehen zu lassen.

Mit viel Engagement entstanden im Zeitraum 2008 bis 2010 in Zusammenarbeit mit den Architekten Nedelykov Moreira erste Planskizzen. Es gab Vorabstimmungen mit Stadtplanung, Bauamt und unterer Denkmalschutzbehörde. So entstand das Konzept des gläsernen Pavillons, der sich optisch gut an die denkmalgeschützte Kirche anschmiegt, sowie dem Kellerbereich mit sanitären Anlagen, einer Teeküche und einem Lagerraum. Wichtig war, die Toiletten auch barrierefrei zu erreichen, so dass die Planung einen Aufzug vorsieht. Liebevoll wurde von den Architekten ein Modell zur Veranschaulichung für die Gemeinde und die weiteren Abstimmungen mit den Behörden gebaut.

Dann verließ den GKR aber ein bisschen der Mut. Es war zwar klar, dass wir den Anbau wollen. Aber wäre das alles zu finanzieren? Würden wir das schaffen? Und so ging es erst einmal nicht weiter. Das Modell stand jahrelang gut sichtbar im Kirchraum und erinnerte an unser großes Vorhaben. Bei jeder Veranstaltung, an dem sich die lange Schlange vor unserem einzigen WC bildete, sagten wir uns, dass wir dringend den Anbau benötigen. Leider zerfiel das Modell im Laufe der Zeit immer mehr in seine einzelnen Bestandteile, so dass wir es im Herbst 2017 erst einmal aus dem Verkehr ziehen mussten – immer noch mit dem Wunsch, den Anbau möglichst bald zu realisieren.
Im Januar 2018 erlaubte sich der GKR im Rahmen der jährlichen Rüstfahrt unter dem Motto „Zukunftswerkstatt Gemeinde“ zu träumen. Wo stehen wir als Gemeinde? Was wünschen wir uns? Wo wollen wir in Zukunft hin? Alles war bei den Gruppenarbeiten erlaubt, ohne gleich mit einem „Wenn und Aber“ die Träume platzen zu lassen. Das Ergebnis der Fahrt war, dass wir mutig sein und versuchen wollen, möglichst viele der Ideen umzusetzen. So entstand im Sommer 2018 unter anderem die Taskforce Bau. Schnell war der Arbeitsgruppe klar, dass sich die meisten Ideen, die sich um die Nutzung der Kirche drehen, nur mit unserem Anbau realisieren lassen.

Am 22. Oktober 2018 haben wir uns dann das erste Mal wieder mit den Architekten Nedelykov Moreira getroffen. Die Architekten haben mit Freude die alte Planung aus der Schublade gezogen und plötzlich nahm das Projekt an Fahrt auf. Noch in der gleichen Woche gab es eine Voranfrage beim Stadtplanungsamt und im November einen Ortstermin mit dem Landesdenkmalamt und der unteren Denkmalschutzbehörde. Und wir erhielten grünes Licht, die Planung fortzusetzen!
Die alten Planungsentwürfe wurden optimiert und der Keller des Anbaus bis an unsere Grundstücksgrenze erweitert, um mehr Raum für weitere Toiletten und Lagerflächen zu erhalten. Unserer Gemeinde gehört nur ein relativ kleiner Teil der sichtbaren Fläche um die Kirche – ein Dreieck in Verlängerung der äußeren Wandachsen; der Rest der Grünfläche ist Bezirkseigentum! Die barrierefreie Rampe, die um den Glaspavillon herumgeführt werden soll, liegt stellenweise bereits auf öffentlichem Gelände. Seitens des Straßen- und Grünflächenamtes wurde jedoch schon Zustimmung signalisiert.
Nach den ersten Anpassungen der Planung durch die Architekten und einer aktualisierten Kostenschätzung hat der GKR in Abstimmung mit dem kirchlichen Bauamt die Verträge mit den Architekten, den Statikern und den Fachplanern für Gebäudetechnik abgeschlossen. Für die Genehmigungsplanung mussten ergänzend Vermessungsleistungen, ein Bodengutachten sowie ein Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben werden. Parallel dazu wurde der Kellergrundriss in Abstimmung mit der Taskforce Bau und dem GKR weiterentwickelt.

Leider hat sich Anfang Juli 2019 nach Vorliegen der Vermessungsunterlagen herausgestellt, dass unser Grundstück zur Westfälischen Straße hin 60 cm kleiner ist als auf den alten Unterlagen ersichtlich war! Daher musste der Grundriss des Kellers noch einmal komplett überarbeitet werden, um den entstehenden Raum optimal ausnutzen und die technischen Vorschriften insbesondere im Bereich der Sanitäranlagen einhalten zu können. Aus mehreren Varianten haben wir schließlich den aus unserer Sicht besten Grundriss ausgewählt. Nachdem noch einmal eine Überprüfung und Ergänzung durch den Fachplaner für Haustechnik erfolgte sowie die erforderlichen Änderungen aus dem angepassten Brandschutzkonzept eingearbeitet waren, konnte im August 2019 endlich, zehn Jahre nach Entstehung der Idee, der Bauantrag für den Anbau eingereicht werden!
Herbst und Winter werden nun genutzt, die Ausführungs- und Detailplanung des Anbaus auszuarbeiten und mit dem Denkmalamt abzustimmen. Sobald der Finanzierungsplan steht und die Baugenehmigung sowie die kirchenaufsichtliche Genehmigung vorliegen, sollen die Bauleistungen ausgeschrieben werden. Wir streben an, bereits im Frühjahr 2020 mit dem Bauen beginnen können. Und wenn alles gut geht, können wir vielleicht schon Ende 2020 gemeinsam die Einweihung des Anbaus feiern.
Für die Taskforce Bau Jan Langer
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