27/05/2025 0 Kommentare
Klingelbeutel und Opferstock – oder: Was geschieht mit der sonntäglichen Kollekte?
Klingelbeutel und Opferstock – oder: Was geschieht mit der sonntäglichen Kollekte?
# Neuigkeiten aus der Gemeinde

Klingelbeutel und Opferstock – oder: Was geschieht mit der sonntäglichen Kollekte?
Klingelbeutel und Opferstock – oder: Was geschieht mit der sonntäglichen Kollekte?
Die Kollekte im heutigen Gottesdienst ist bestimmt für … In den Reihen sammeln wir für …
Diese Worte erinnern uns jeden Sonntag daran, dass die soziale Arbeit für uns Christen ein wichtiger Bestandteil der Gemeindearbeit ist. In den Reihen wird die Hauptkollekte im Klingelbeutel gesammelt. Sie ist für landeskirchliche Zwecke bestimmt, z.B. für die Seelsorge oder die Hospizarbeit, und wird in einem jährlichen Kollektenplan von der EKBO für alle Gemeinden verbindlich festgelegt. Für 7 Sonntage im Jahr darf der Gemeindekirchenrat den Sammlungszweck bestimmen. An hohen Festtagen wird die Hauptkollekte am Ausgang gesammelt, so wie zu Weihnachten für „Brot für die Welt“.
Kollektenplan – das klingt sehr festgelegt. Wie aber kann ich spontan meine Dankbarkeit für die Kirchenmusik ausdrücken? Wie kann ich den Auftritt der Jugendlichen im heutigen Gottesdienst würdigen oder ihre Theaterarbeit für den 9. November unterstützen? Wie bedanke ich mich als Großmutter für den Kindergottesdienst, der parallel zum Gemeindegottesdienst stattgefunden hat? Hier kommt die zweite Kollekte ins Spiel, die gemeindeeigene Kollekte, die in den beiden Opferstöcken am Ausgang gesammelt wird. Diese Ausgangskollekte ist eigentlich die ältere der beiden Kollektenarten, sie wurde bereits in der Reformationszeit geregelt und war damals die einzige Kollekte. Heute gilt sie als Nebenkollekte und läuft damit vielleicht Gefahr, weniger beachtet zu werden, aber eine Nachfrage bei unserer Küsterin, Frau Woodgett, zeigt, dass in unserer Gemeinde auch an dieser Stelle recht eifrig und vermutlich auch bewusst gespendet wird.
Seit kurzem in unserer Kirche: Die Spendensäule – 3 Fragen an Melanie Gingold vom GKR
Ist die Spendensäule so etwas wie ein digitaler Klingelbeutel?
Ja, die bargeldlosen Spenden, die über die Spendensäule abgegeben werden, werden genauso wie die per Bargeld gesammelten Kollekten dem jeweiligen Zweck zugeführt.
Wir brauchen das, weil die Welt immer digitaler wird. Auch wenn Deutschland dem Trend hinterher hängt, zahlen hier immer mehr Menschen selbst Kleinstbeträge mit der Karte oder der Bezahlfunktion im Handy. Mit dieser Entwicklung müssen wir mitgehen.
Die digitale Spende war vor allem in der Coronazeit wichtig, als die Gottesdienste stark eingeschränkt waren. Wieso habt ihr jetzt eine Spendensäule aufgestellt?
In der Coronazeit haben wir bereits die digitale Spendenmöglichkeit über die Gemeinde-Website erfolgreich eingesetzt. So konnten zu Weihnachten die traditionellen Spenden für „Brot für die Welt“, aber auch Kollekten für wichtige gemeindeeigene Aufgabenbereiche trotz aller Einschränkungen gesammelt werden.
Die Spendensäule kommt jetzt zum Einsatz, weil Churchdesk dieses Produkt seit Herbst 2024 anbietet. Churchdesk ist ein in Dänemark angesiedeltes Softwareunternehmen, das Kirchengemeinden in ihrer Arbeit unterstützt. Wir nutzen seit vielen Jahren erfolgreich Module für Website, Newsletter, Kalenderplanung, Anmeldeformulare sowie digitale Spenden und Ticketkäufe. Nun hat Churchdesk auch die Spendensäule entwickelt und wir sind mit die ersten, die sie im Einsatz testen.
Wie funktioniert die Spendensäule?
In Churchdesk werden die Kollektenzwecke im Spendenmodul eingerichtet und für die Ausgabe an der Spendensäule ausgewählt. Der Kirchdienst steckt dann das Infoblatt zum jeweiligen Kollektenzweck oben in der Spendensäule ein. Wer spenden möchte, wählt einen der voreingestellten Beträge oder einen individuellen Betrag aus, hält die Bankkarte an das Display, fertig. Wer eine E-Mail-Benachrichtigung als „Beleg“ erhalten möchte, gibt im Anschluss noch seine E-Mail-Adresse ein.
Christin Grohn-Menard
Im Alten Testament geht es um Spenden für die Einrichtung eines zentralen Heiligtums – Luther spricht von einem „Hebopfer“, das aus Edelmetallen, besonderen Tüchern und Fellen und anderen Kostbarkeiten bestehen kann (2. Mose 25, 2-7) – sowie um Geld und Baumaterialien für den Unterhalt des Tempels in Jerusalem (2. Könige 22, 4-7). Paulus führt später die „Jerusalem-Kollekte“ ein und bittet die Gemeindemitglieder um ein „Liebeswerk“ für die Heilige Stadt (z.B. 1.Kor. 16, 1-4). Der Ursprung der Geldkollekte liegt im Brauch der Urgemeinde, der es damit um die Unterstützung der Armen ging.
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