31/12/2024 0 Kommentare
Monatsspruch für Januar 2025
Monatsspruch für Januar 2025
# Neuigkeiten aus der Gemeinde

Monatsspruch für Januar 2025
Du tust mir kund den Weg zum Leben. Psalm 16, 11
Zwischen neuer Morgen- und Fitness-Routine, zwischen Empfehlungen für Aktiensparpläne und der Meditation schlechthin, zwischen dem Traum-Körper und den zehn Schritten hin zum beruflichen Erfolg stellt sich die Frage: Wie will ich eigentlich leben? Und Medien, Ratgeber und Coaches dieser Tage haben jeweils alle genau den Plan, genau den Weg und genau die Selbstoptimierung, die individuell auf uns abgestimmt sind und die Lösung für all unsere Probleme bieten.
Und dabei ist die Frage, wie wir unser Leben führen wollen, wie das richtige, gute und sinnvolle Leben aussehen kann und wie der Weg zu diesem Leben aussieht schon tausende Jahre alt. Schon die Menschen des biblischen Zeitalters haben sich diese Fragen gestellt und all die Erzählungen und Geschichten, die Psalmen und Gebete sind Zeugnisse von Menschen, die mit dem Leben und mit sich selbst ringen.
Und über diesen Weg hin zu einem neuen, guten und sinnvollen Leben spricht auch der Verfasser des sechzehnten Psalms und ist überzeugt: das gute, das wahre Leben, findet man nur in Gottes Gegenwart, im tiefen Vertrauen auf Gott, und kurz vor Ende des Psalms ruft der Verfasser Gott zu: Du tust mir kund den Weg zum Leben.
Und dass dieses Psalmwort auch für uns Christinnen und Christen bedeutsam sein kann, ist kein Zufall, denn wir glauben, dass uns der Weg zum Leben in Jesus Christus, in seinem Wirken und Tun offenbar wird – nicht zuletzt, weil Jesus im Johannesevangelium von sich selbst sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Aber was ist damit gemeint? Wo können wir diesen Weg finden?
Jesus hat es vorgelebt. Er stand gegen die Unrechtsherrschaft seiner Zeit auf, ging zu den Kranken, Aussätzigen und Ausgestoßenen, heilte sie und saß mit ihnen bei Tisch, predigte von einem Gottesreich der Nächstenliebe und der Vergebung, hielt die rechte Wange hin, wenn man ihm auf die linke schlug und hat uns damit gezeigt, wie der Weg hin zu einem guten, wahren Leben aussehen kann.
Wenn wir diesen Weg Christi gehen und wenn wir uns das Tun und die Verkündigung Jesu zum Beispiel nehmen, dann verändert das die Art und Weise, wie wir unser Leben führen grundlegend, dann steht unser Tun unter einem neuen Zeichen und unser Leben kriegt eine neue Perspektive.
Denn dieser Weg zum neuen Leben verändert uns. Da wird aus einem besorgten Menschen ein zuversichtlicher, da wird aus einem trauernden Menschen ein hoffender, da wird aus einem nachtragenden Menschen ein vergebender, da wird aus einem verstoßenen Menschen ein angenommener und da wird aus einem erschöpften Menschen einer voller Tatendrang.
Wie das konkret aussehen kann, hat Nelson Mandela erfahren, der für seinen Widerstand gegen die rassistische Unterdrückung und das Apartheidregime Südafrikas lebenslange Haft in einem Gefängnis auf Robben Island verbüßte.
In der Gefängnishaft und angesichts aussichtloser, lebenslanger Strafe fand Nelson Mandela – so berichtete er später selbst – im christlichen Glauben Kraft, Hoffnung und die Stärke, zu vergeben. Der Glaube an Gerechtigkeit und an die Möglichkeit von Versöhnung half ihm, den Hass auf seine Verfolger und Gegner zu überwinden. Inspiriert von Idealen wie Nächstenliebe und Versöhnung sollte er nach siebenundzwanzig Jahren Haft ein friedliches Ende des Apartheidregimes bewirken und einen Versöhnungsprozess einleiten.
Statt also zu verzweifeln, die Aussichtslosigkeit Überhand gewinnen zu lassen, angesichts der Gefängniswelt keinen Ausweg mehr zu sehen, seine Feinde und Gegner zu hassen und ihnen Rache zu schwören: der Glaube, dass ein anderes, neues Leben möglich ist. Ein Leben voller Nächstenliebe, Vergebung und Hoffnung. Und der Entschluss, den Weg hin zu diesem neuen Leben zu gehen.
Markus Sachse
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