31/12/2024 0 Kommentare
Monatsspruch für Januar 2025
Monatsspruch für Januar 2025
# Neuigkeiten aus der Gemeinde
Monatsspruch für Januar 2025
Jesus Christus spricht: Liebet eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Lk 6, 27-28
Vor uns liegt die Advents- und Weihnachtszeit, die Zeit der vielen Lichter, der Besinnlichkeit und des Festes der Liebe. Aber unsere Welt ist in Aufruhr. In der Ukraine und im Nahen Osten herrschen Krieg, Not und Angst. Mit Amerika zitterten wir vor dem Ausgang der Präsidentschaftswahl. Um uns herum in Deutschland, aber auch in vielen europäischen Nachbarländern, erstarken die rechten Kräfte. Aber unsere Regierungsparteien bekriegen sich lieber gegenseitig, als miteinander zu regieren und unser Land als Demokratie zu stärken und voranzubringen.
Es ist zum Verzweifeln und macht Angst vor der Zukunft. Wie geht es weiter? Was kommt noch alles auf uns zu? Wie sollen wir uns in einer so schlimmen Zeit über den Advent und das Weihnachtsfest freuen? Uns einlassen auf die Geburt Jesu und die Verheißung des Friedens auf Erden – der so fern zu sein scheint? Aber genau hier gibt Jesus uns mit auf den Weg: „Liebet eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen!“. Es ist der Monatsspruch für Januar 2025, dem ersten Monat des kommenden Jahres. Er ist wie eine Regieanweisung. Aber wie soll das gehen? Wie sollen wir Menschen mit unseren Schwächen und Stärken, unseren widersprüchlichen Gefühlen und Emotionen, das hinbekommen?
Ich gebe zu, wenn man so aufgewachsen ist wie ich, in West-Berlin und dem wiedervereinten Deutschland, scheinen diese „Anweisungen“ eigentlich gar nicht so schwer. Ich meine behaupten zu können, dass ich keine Feinde habe und niemanden, der mich hasst oder verflucht. Aber dennoch – gibt und gab es nicht auch in meinem Leben genug Situationen, wo ich anders reagieren, besonnener mit meinem Gegenüber hätte umgehen sollen? Doch, da waren kleinere Rivalitäten in der Schulzeit. Da gab es eine Kollegin, die mich offenbar nicht leiden konnte, obwohl ich nie den Grund dafür erfuhr. Und ja, ich habe schon einmal eine Anzeige wegen Beleidigung erhalten, da ich eine Nachbarin als hysterische Ziege betitelt hatte, nachdem sie allerdings zuvor meine Frau beschimpfte.
Pfarrer Krätschell hat kürzlich in einer Predigt eindrücklich über die friedliche Revolution berichtet, die schließlich zum Fall der Mauer und der Wiedervereinigung von Deutschland führte. Und das nur, weil die Demonstranten so besonnen waren und, trotz ihres inneren Hasses auf das Regime, keine Gewalt angewendet haben. Als Fazit aus der Predigt habe ich mitgenommen, dass wir Menschen nicht immer perfekt sein, nicht immer richtig reagieren oder handeln können. Dass wir aber dennoch immer bestrebt sein müssen, nach den Worten Jesu zu handeln um dann, in dem einen richtigen Moment, das Richtige zu tun, um etwas zu bewegen.
So können wir nur hoffen, dass sich die Botschaft des Friedens in der Welt verbreitet. Hoffen, dass Kriegstreiber und Autokraten zur Besinnung kommen, dass Regierungen die richtigen Entscheidungen treffen. Möge auch jeder und jede Einzelne von uns, wenn auch nur im Kleinen, einen Teil dazu beitragen!
Jan Langer
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